Von Miggi
Am 17.02. erblickte Rocket League endlich auch auf der Xbox One das Licht der Welt. Der Siegeszug des verrückten Fußball-Auto-Spiel, der im Juli im Rahmen des PS Plus Programms schon mehr als gut begonnen hatte, soll jetzt auf Microsofts Konsole fortgesetzt werden. Mehr als nur ein guter Grund, um sich wieder öfter hinter das Steuer zu klemmen und anderen zu zeigen wo der Hammer hängt. Oder der Ball. Oder das Auto. Je nachdem.
In Rocket League müsst ihr mit Autos Fußball spielen - das kennt man eventuell von Stefan Raab, nur macht das ganze hier in diesem Spiel Spaß. Alleine oder in Teams mit bis zu 4 Spielern tretet ihr in 5-Minuten-Matches gegeneinander an und wer am Ende mehr Tore erzielt hat gewinnt. Simpel, aber um hinter alle Tricks und Kniffe zu kommen, braucht man schon das ein oder andere Stündchen.
In verschiedenen Arenen müsst ihr dabei nicht nur fahren, sondern könnt auch einen Turboschub verwenden, springen und mit Saltos und Schrauben-Manövern den Ball kunstvoll in das gegnerische Tor drehen. Fortgeschrittene Spieler können durch die Kombination Springen und Turboschub sogar abheben und weit nach oben fliegen, oder den Ball von der Wand aus spielen. Dabei spendiert euch Rocket League auch einen Trainingsmodus, der teilweise wirklich knifflig ist und euch sehr gut auf den Online-Modus vorbereitet. Für Tore, Vorlagen, Flanken, aber auch Rettungsaktionen vor dem eigenen Tor bekommt ihr dabei Punkte, die euch im Level aufsteigen lassen. Das hat mit dem Ausgang des Spiels nichts zu tun, aber es ist doch schön, auch neben dem Torstand eine Vergleichsmöglichkeit zu den anderen Spielern zu haben.
Wer jetzt denkt, dass Rocket League bestimmt nach ein paar Stunden den Reiz verliert und höchstens mal angeworfen wird wenn sonst nichts zu Zocken da ist, irrt sich. Durch die packenden Online-Partien, einer extrem guten Lernkurve und dazu noch der Möglichkeit das Spiel im Splitscreen mit Freunden zu spielen, werdet ihr sicher öfter vor eurer Konsole sitzen und euch denken - "Ach, eine Runde geht noch!". Und das um 3 Uhr morgens.
Zur tollen Mechanik gesellen sich außerdem verschiedene Arenen und eine riesige Auswahl an Autos, die die Optik aufpeppen und das Spiel auch für das Auge nicht langweilig werden lassen. Die Fahrzeuge lassen sich komplett an eure Wünsche anpassen: ihr wählt aus ob ihr lieber einen SUV, einen Bus, einen Sportflitzer oder eines der anderen von über 15 Autos fahren möchtet. Diese unterscheiden sich fahrerisch nicht, lediglich die Fläche auf die der Ball treffen kann, ändert sich natürlich. Habt ihr euch für eine Karosserie entschieden, könnt ihr die Reifen austauschen, ein Muster für euren fahrbaren Untersatz wählen, eine Fahne oder eine Figur an der Antenne anbringen, den Look des Turboboosts anpassen und dem Autodach einen Hut aufsetzen. So ähnelt kein Auto im Spiel den anderen und die Wahrscheinlichkeit, dass wirklich 2 Spieler komplett gleiche Kombinationen auswählen geht gegen Null. Items für euren Boliden erhaltet ihr nach jedem Spiel und könnt diese dann auch direkt anlegen.
Bei der Xbox One-Version bekommt ihr gratis zum Hauptspiel die bisher erschienenen DLCs Chaos Run und Supersonic Fury, den Hogsticker aus Halo, den Armadillo aus Gears of War und außerdem exklusive Items aus Sunset Overdrive. Damit PS4-Spieler nicht leer ausgehen bekommen sie in ihrer Version das Auto von Sweet Tooth aus Twisted Metal. Zusätzlich zu Chaos Run und Supersonic Fury gibt es aktuell noch den Delorean aus Zurück in die Zukunft mit den bekannten Flammenspuren als spielbares Fahrzeug zu kaufen. Entwickler Psyonix veranstaltet außerdem immer wieder kleine Events mit veränderten Bedingunge - vergangenen Winter wurde sogar ein Modus eingeführt, in dem man in einem Hockey-Stadium mit einem Puck statt dem Ball auf Punktejagd gehen musste. Die Wahrscheinlichkeit, dass es noch mehr DLCs und kostenlose Events geben wird, ist also relativ hoch.
Wenn man die 19,99€ die das Spiel aktuell auf beiden Konsolen kostet in Spielspaß pro Euro aufwiegt, landet man auf jeden Fall im minimalsten Cent-Bereich. Ihr werdet stetig besser, könnt immer wieder mit Freunden eine kleine Runde (oder 50) einlegen, online spielen oder mit Bots üben und gefühlt unendlich viele Items freischalten, mit denen ihr euer Auto aufhübscht. Das Suchtpotential bei Rocket League ist wirklich extrem hoch, vor allem auch dadurch, dass es so kurzweilig und leicht erklärt ist. Dennoch bietet der Nachfolger zu Supersonic Acrobatic Rocket-Powered Battle Cars genügend Spieltiefe, um wirklich krasse Manöver hinzulegen, die ihr so schnell nicht vergessen werdet. Mit viel Übung legt auch ihr bald Raketenflug-Fallrückzieher-Tore hin. Ich glaub da ganz fest an euch!