Von Miggi
Ich hatte es in meiner ursprünglichen Review zu Like a Dragon: Infinite Wealth ja schon angeteased und ich konnte es einfach nicht nicht machen. Nicht nur, weil ich mehr Zeit mit diesem Minispiel (lol) verbracht habe, als mit anderen "normalen" Spielen, sondern weil es mich auch einfach nicht loslässt wie absurd unterhaltsam es war. Die Rede ist natürlich von DonDoko Island, dem Animal Crossing-like, das sich im achten Teil der Like a Dragon-Serie versteckt. Freischalten könnt ihr es ganz einfach im Laufe der Hauptmission, in der ihr am Anfang von Kapitel 6 durch bestimmte Gegebenheiten ein bisschen freie Zeit habt - keine Angst, auch hier wird nichts von der Story gespoilert. So ergibt es sich, dass Kasuga am Strand eine Schildkröte vor Rowdies rettet, die ihn daraufhin auf eine geheime und wundersame Insel mitnimmt. Urashima Tarō lässt grüßen.
Dort angekommen trefft ihr erst einmal die beiden Maskottchen der Insel: Gachapin und Mukku. Diese beiden dürften bei uns vermutlich nicht so bekannt sein, in Japan kennt man sie aber durch diverse Auftritten bei Fuji TV. Die beiden sind so bekannt, dass sie sogar einen eigenen YouTube-Kanal mit über 600.000 Abonnent*innen haben. Außerdem trefft ihr auf Matayoshi, der früher zuständig für die Insel war. Leider haben sich im Laufe der Zeit aber die Washbuckler hier niedergelassen und angefangen ihren Müll auf der Insel abzuladen, wodurch diese eher zu einer Müllhalde wurde, als zu einem Ferienparadies. Kasugas Aufgabe ist es nun also den ganzen Müll wieder von der Insel zu entfernen, stilecht mit seinem Baseballschläger, die Sterne-Wertung der Insel wieder auf alte Höhen zu bringen und schlussendlich die Washbuckler zu vertreiben. Und genau da startet der süchtig machende Gameplay-Loop, der DonDoko Island so besonders macht und in dem ihr innerhalb eines In-Game Tages, der nur 15 - 20 Minuten dauert, euer Resort nach und nach wieder fit macht.
Um DonDoko Island wieder zu einem 4- und später sogar 5-Sterne Resort zu machen, müsst ihr aber nicht nur den Müll auf der Insel entfernen, sondern für jede neue Stufe bestimmte Bedingungen erfüllen, bevor eure Insel offiziell durch eine Inspektion aufgestuft wird. Das schafft ihr einerseits dadurch, dass ihr Gebäude und Dekoration auf der Insel platziert, die ihr entweder kaufen oder aber selbst craften könnt. Dazu sammelt ihr Material wie Holz und Steine, aber eben auch den Müll ein. Später bekommt ihr außerdem noch einen Recycle-Spot, an dem ihr jeden Tag Material einsammeln könnt, solange ihr die richtigen Sammel-Spots auf eurer Insel platziert. Zu Beginn steht euch dafür nur der Hauptbereich zur Verfügung, je nach Fortschritt könnt ihr aber weitere Bereiche wie den Leuchtturm, den Wald oder die Höhlen freischalten. Dafür müsst ihr nur euer Ranking erhöhen und den jeweiligen Bereich mit Dokobucks reinigen lassen.
Dokobucks sind die Währung der Insel, mit denen ihr entweder Items und später auch z.B. Werbespots kaufen könnt. Wie es sich für ein echtes Ferienresort gehört sollen nämlich auch auf DonDoko Island wieder Urlaubsgäste wohnen und eine erholsame Auszeit genießen können. Dafür baut ihr ihnen Unterkünfte und müsst darauf achten, dass die Bedürfnisse der Besucher*innen erfüllt werden. Diese sind jeweils 3 Tage bei euch zu Besuch, freuen sich über bestimmte Gebäude und Deko-Items in den vier Kategorien Rustikal, Pop, Elegant oder Schmierig und können mit jeweils einem Geschenk pro Tag noch glücklicher gemacht werden. Je populärer ihr eure Insel macht, desto mehr Gäste stehen euch dabei zu Verfügung, diese haben aber neben mehr Geld für euch auch mehr Ansprüche. Alleine hier zu versuchen alle Gäste mit maximaler Zufriedenheit wieder nach Hause zu schicken, wäre schon wieder genug gewesen, um mich stundenlang an das Minigame zu fesseln, aber das ist immer noch nicht alles.
Aber ihr müsst natürlich nicht nur produktiv sein auf DonDoko Island, es gibt eine Menge Wege, um sich abseits von Crafting, Aufräumen und Müll entfernen die Zeit zu vertreiben. Ihr könnt z.B. mit eurem Netz auf Insektenjagd gehen und versuchen das Getier der Insel zu erforschen. Oder ihr geht mit eurer Harpune im Gepäck an einen der verschiedenen Fishing-Spots und fangt ein paar Fische. Außerdem schaltet ihr nach einiger Zeit auch die DonDoko Farm frei, auf der ihr euren Sujimon Aufgaben geben könnt. Diese können auf der Farm entweder trainieren und im Level aufsteigen, aber auch an der Recycling-Station oder auf dem Feld arbeiten und so Gemüse, Obst und anderes Crafting-Material für euch verdienen. Auf der Farm gibt es außerdem allerhand Insekten, Fische und Erze zu finden, es lohnt sich also definitiv immer wieder mal einen Abstecher dorthin zu machen.
"DonDoko Island ist der absolute Höhepunkt an Like a Dragon-Minigames und ich hatte selten so viel Spaß dabei eine spannende Hauptstory links liegen zu lassen um stundenlang zu craften, zu bauen und die Insel schöner zu machen."
Wer hätte jemals gedacht, dass sich das beste Animal Crossing-like als Minispiel in einem Like a Dragon-Titel verstecken wird? Also ich hatte das auf jeden Fall nicht auf meiner Bingo-Karte. Nach 20 Stunden auf der Ferieninsel kann ich aber nur in höchsten Tönen darüber sprechen und bin hin und weg wie viele Spielmechaniken und Ideen allein in diesem Part des Spiels stecken. So viel, dass ich es absolut legitim finde dafür diese eigene Review zu schreiben. DonDoko Island ist der absolute Höhepunkt an Like a Dragon-Minigames und ich hatte selten so viel Spaß dabei eine spannende Hauptstory links liegen zu lassen um stundenlang zu craften, zu bauen und die Insel schöner zu machen. Alleine dafür lohnt es sich schon Like a Dragon: Infinite Wealth zu spielen und sollte irgendwann ein DonDoko Island-Standalone DLC oder Spiel erscheinen, werde ich mich mit Begeisterung wieder stundenlang ins Inselleben stürzen.
