Demon's Souls

   Von Miggi

Demon's Souls, Bluepoint Games, From Software, PS5, Playstation 5, Sony, Launch, Remake, PS3, Boletaria, Allant, Nexus, Seelen, Nebel, Tendency, Latria, Maneater, Valley of Defilement, Shrine of Storms, Patches, Old One, Lady in Black, Archstone, Invade

Meine Historie mit den Soulsborne-Titeln ist eine sehr durchwachsene. Wie wahrscheinlich bei vielen. Nur, dass bei mir Freund*innen immer verwundert sind, weil sie denken, dass die Spiele wie für mich gemacht sein sollten. Aber fangen wir mal von vorne an: ich habe als ersten From Software-Titel Dark Souls auf der Xbox 360 gestartet, weil mein Kumpel Felix es mir empfohlen hatte. Und ich habe einfach nicht rein gefunden. Dann habe ich Dark Souls 2 auf der Xbox One in der Scholar of the First Sin-Edition gespielt, weil ich dem Ganzen noch mal eine Chance geben wollte. Und wieder habe ich das Spiel nicht gepeilt. Nach einem kurzen Abstecher in Bloodborne, hatte ich mit den Titeln eigentlich für mich abgeschlossen. Bis sich dann irgendwann Kris und Thomas von Darf ich vorstellen ein paar Stunden im Party-Chat mit mir hingesetzt haben und wir gemeinsam Dark Souls 3 angefangen haben. Mit den beiden im Ohr hat es dann Klick gemacht und seitdem liebe ich die Spiele. Demon's Souls, das ursprünglich auf der Playstation 3 erschienen ist, hatte ich aber bis heute nicht ein Mal angemacht.

Was lange in der Gerüchteküche gebrodelt hat und sich vor allem sehr sehr viele Fans gewünscht haben, wurde dann im Juni diesen Jahres offiziell angekündigt. Bluepoint Games, die schon Shadow of the Colossus generalüberholt hatten, haben sich den Ur-Souls-Titel geschnappt und als Remake einen Launch-Titel für die neue Playstation 5 daraus gemacht. Der erste Trailer zeigte dabei direkt einige Schlüsselmomente des Titels und der Hype stieg direkt ins Unermessliche. Da war nun also endlich mein Moment, den Titel nicht nur nachzuholen, sondern das auch in einer wunderschönen neuen Optik zu machen und das noch dazu auf einer brandneuen Konsole. Besser hätte es eigentlich nicht laufen können. Nachdem ich mich dann also erst mal mit der Konsole, dem DualSense und Astro's Playroom beschäftigt hatte, war als erster großer Titel direkt Demon's Souls an der Reihe. Ab in den Nexus.

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Boletaria. Das perfekte Urlaubsziel.

Demon's Souls, das ursprünglich 2009 erschien, spielt sich in verschiedenen Gebieten ab. Anders als in späteren Souls-Titeln könnt ihr die insgesamt fünf Areale allerdings nicht frei erkunden, sondern müsst sie einzeln bereisen. Nachdem ihr im Tutorial nämlich ziemlich sicher erst mal draufgeht (Grüße gehen raus an den Vanguard Demon) werdet ihr in den Nexus geschickt, der eine Art Hub darstellt. Von dort aus nutzt ihr die fünf Archstones, die euch in die einzelnen Gebiete warpen. Ein sechster Archstone, der zerstört wurde, ist auch im Remake nicht zugänglich. Hier findet ihr auch verschiedene NPCs, die euch nützliche Gegenstände verkaufen, eure Ausrüstung reparieren, überflüssige Items verstauen und auch die Lady in Black, bei der ihr mit verdienten Seelen euren Charakter aufleveln könnt. Der Charakter-Editor wurde übrigens auch ausgebaut, wer mit sowas also Spaß hat, inklusive mir, darf sich freuen.

 

Habt ihr euch dann für einen der Archstones entschieden, reist ihr in das jeweilige Gebiet und das große Sterben kann beginnen. (Empfohlener) Anfangs-Punkt und auch das insgesamt weitläufigste Gebiet ist der Palast von Boletaria und hier wird das erste Mal so richtig eindrucksvoll klar, wie sehr Bluepoint Games am Look des Spiels gewerkelt hat. Wo auf der PS3 noch ein relativ tristes Schloss ohne viel Verzierungen und Klimbim rumstand, erstreckt sich hier ein wahnsinnig detailliert gestaltetes Gebiet. Und obwohl einige hardcore Demon's Souls-Fans den neuen Look, vor allem mancher gegnerischen Monster, mit gemischten Gefühlen aufgenommen haben, muss ich einfach sagen, dass mich das Spiel optisch umgehauen hat. Alle 5 Gebiete sehen irre gut aus und als Launch-Titel hätte man sich optisch vermutlich nichts besseres aussuchen können, als dieses Remake.

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Der Blitz schlägt nie zweimal am selben Ort ein. Und weil es diese Animation im Original noch nicht gab, ist das auch hier wahr.

Aber Optik Schmoptik, right? Das wovor sich vermutlich die meisten Leute sogar ein bisschen gefürchtet haben, ist From Softwares fehlende Beteiligung am Spiel. Denn einer der primären Punkte, der den Soulsborne-Titeln eine so große Fanbase eingebracht hat, ist vor allem das typische Spielgefühl, das bisher kein anderes Soulslike-Spiel so auf den Punkt gebracht hat, wie die Originale. Und es haben wirklich viele versucht. Wirklich wirklich viele. Auch in meinem Freundeskreis gab es daher eine Spur Skepsis, ob Bluepoint Games es denn schaffen könnte, das ursprüngliche Spielgefühl zu 100% umzusetzen. Hier kann ich zum Glück sagen - das Spiel fühlt sich genau so an, wie sich das Spiel anfühlen soll. Hätte ich nicht gewusst, dass ein anderer Entwickler das ganze nachgebaut hat - ich hätte es nicht gemerkt. Nur eine Sache muss negativ erwähnt werden: Dass das Icon des Katzen-Rings getauscht wurde, ist schon sehr schade.

 

Gameplay-technisch fühlt man aber auch, dass sich die Serie zum Zeitpunkt des ursprünglichen Releases noch in den Kinderschuhen befand. Vor allem für mich, der Demon's Souls auf der Playstation 3 nie gespielt hat, war das teilweise doch recht verwirrend, zumindest im ersten Schritt. Wer Dark Souls gespielt hat, ist es etwa gewohnt, ein sich selbst wieder auffüllendes Heil-Item in Form des Estus Flask zu haben. Tja, keine Spur von wieder auffüllen hier. Heilen könnt ihr euch mit verschiedenen Mondgräsern, die euch je nach Mondphase (die sich im Namen widerspiegelt) mehr oder weniger heilen. Und auch ein paar andere Kleinigkeiten dürften Souls-Fans, die erst mit DS1 eingestiegen sind, etwas seltsam vorkommen. Aber lasst euch davon nicht abschrecken, man findet sich trotzdem sehr schnell zurecht.

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Ich glaube er hier ist nicht so glücklich, dass wir ihn stören.

Und wenn es eine Sache gibt, über die man bei Demon's Souls sonst noch reden muss, dann sind es die Bossfights. Klar, die Gebiete selbst sind an sich selbst schon interessant und wenn es blöd läuft, können auch schon kleinere Gegnertypen schnell mal zur Gefahr werden. Die größte Attraktion sind und bleiben aber natürlich die Bosse. Auch hier fühlt man, dass die Serie noch ein bisschen in der Findungsphase war, denn die Kämpfe sind zum einen Gimmick-lastiger, zum anderen dadurch oft aber auch "leichter". Zumindest solange man weiß, was man genau machen muss. Anders als später haben die Bosse nämlich oft noch Mechaniken, die lauter "Videospiel" schreien, als ein spannungsgeladener Auge-um-Auge-Kampf gegen Artorias oder andere Souls-Boss Highlights. Das beste Beispiel ist da der Dragon God, der nicht direkt bekämpft wird, sondern dessen Arena einfach nur mit einem gewissen Kniff durchlaufen werden muss, um zu Geschützturmen zu kommen. Das ist nicht unbedingt schlimm, es führt nur teilweise zu einem etwas anderen Spielgefühl.

"Besonders als Launch-Titel für Sonys neue Konsole, in dem Rampenlicht, das das Spiel verdient macht Demon's Souls eine wahnsinnig gute Figur und hat mich von der ersten Sekunde an bis zum Ende gefesselt."

Nachdem der erste Teil, mit dem alles begann, bis heute noch ein unbeschriebenes Blatt in meinem persönlichen Soulsborne-Memoiren war, bin ich nicht nur froh, dass es das Remake gibt, ich bin auch froh, dass es so gut geworden ist. Besonders als Launch-Titel für Sonys neue Konsole, in dem Rampenlicht, das das Spiel verdient macht Demon's Souls eine wahnsinnig gute Figur und hat mich von der ersten Sekunde an bis zum Ende gefesselt. Das typische Spielgefühl wurde von Bluepoint Games perfekt übertragen, optisch haben sie den Titel mehr als schick ins Jahr 2020 gebracht und die Ursprünge, der von mir mittlerweile so liebgewonnen Reihe, in dieser Form zu erleben, war vermutlich der bestmögliche Weg. Demon's Souls hat mich tatsächlich sogar so begeistert, dass ich direkt im Anschluss noch mal Dark Souls: Remastered angemacht habe, nachdem ich es zu Release kurz vor Schluss zur Seite gelegt hatte und dann durch die Pause nicht mehr reingefunden habe. So fehlt mir jetzt also nur noch Bloodborne auf meiner Liste und mal sehen, ob die PS5 uns da irgendwann auch den Luxus von 60 fps bringen kann. Man darf ja noch hoffen.

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