Ace Combat 7: Skies Unknown

   von Miggi

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Viele Dinge, die andere geil fanden, fand ich schon immer eher uninteressant. Während sich bei gleichaltrigen und - Ja ich weiß, hallo Klischee - gleichgeschlechtlichen Menschen in meinem Umfeld lange Zeit alles verstärkt um Autos drehte, waren die Fahrzeuge, die in meinem Leben stattfanden, höchstens die Karts aus Marios Funracer-Spielen. Während andere sich in verschiedenen First-Person-Shootern mit Panzern in den Krieg stürzten, habe ich lieber Häuser in Die Sims gebaut und eingerichtet. Um das Ganze abzukürzen: Ich war nie der große Mechanik- und Technik-Fan. Was mich aber seit jeher faszinierte waren Flugzeuge. Seien es selbst erlebte Passagierflüge, Flugsimulatoren, ein nachgebautes Cockpit einer Flugschule, das ich testen durfte, oder jegliche Art von Videospiel, in dem man fliegen konnte. Ob Flugzeug, Gleiter oder Raumschiff - Fliegen in Spielen war immer ein ganz großer Pluspunkt. Und was wäre da geeigneter für mich, als die Ace Combat-Reihe?

Ihren Anfang hat die Serie bereits 1995 auf der Playstation 1 mit Air Combat genommen. Das Spiel hatte damals so großen Erfolg, dass nicht nur für Sonys Konsolendebüt mehrere Nachfolger erschienen, sondern die Reihe auch danach weiter fortgesetzt wurde. Um die Hauptteile von Ace Combat wurde es nach Ace Combat 6 - Fires of Liberation, aus dem Jahr 2007, aber recht still. Es gab zwar immer wieder Ableger für verschiedene Plattformen, aber auf den siebten Teil warteten Fans vergeben. Das alles änderte sich dann 2015, als Bandai Namco während der Playstation Experience Ace Combat 7: Skies Unknown ankündigte. Damals peilte man noch einen Releastermin im Jahr 2017 an, verschob diesen später aber auf 2019, inklusive der Bestätigung einer spielbaren Version für Besucher*innen der Gamescom 2018. Schon dort hat das Spiel meine Neugierde wecken können und ich war gespannt, was mich im fertigen Spiel erwarten würde.

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Boom goes the ... other Airplane.

Bevor wir uns jetzt aber gesammelt in die Wolken stürzen, reden wir erst einmal über die Story von Ace Combat 7: Skies Unknown. Wie auch in den vorhergehenden Teilen der Hauptserie findet das Spiel auf dem Kontinent Usea statt. Chronologisch ist die Handlung nach den Ereignissen von Ace Combat 4 und 5 angesiedelt. Ihr werdet in den Konflikt zwischen der Osean-Föderation und dem Königreich Erusea verwickelt, nachdem ein in Auftrag gegebener Weltraumlift auf dem Kontinent für Unruhe geführt hat. Der Krieg bricht endgültig aus, als Erusea einen Überraschungsangriff gegen viele militärische Ziele der gegenerischen Parteien startet, bei dem sie einen Großteil des Kontinents einnehmen, inklusive des Weltraumlifts. In all das verwickelt wird unter anderem die Mechanikerin Avril Mead, als sie unerlaubter Weise Oseanischen Luftraum durchquert und deshalb verhaftet wird. Die Spieler*innen selbst übernehmen die Kontrolle über den Piloten Trigger, der auf Seiten der Oseaner kämpft, nach einem Vorfall aber zwangsversetzt wird in eine Art Suicide Squad des Ace Combat-Universums. Und all das ist erst der Anfang der doch sehr umfangreichen Geschichte. Es gibt eine Vielzahl an weiteren wichtigen Charakteren und ihr müsst bei den Vor- und Nachbesprechungen der Missionen wirklich aufpassen, um nicht den Faden zu verlieren.

 

Die Missionen, die in Ace Combat 7 die Story vorantreiben, sind abwechslungsreicher, als ich es im Vorhinein erwartet hätte. Ihr müsst nicht nur jedes Mal stumpf andere Flugzeuge vom Himmel holen, sondern kommt auch in andere Situationen, in denen ihr etwa unter der Wolkendecke bleiben müsst, um nicht vom gegnerischen Radar erfasst zu werden, müsst feindliche Versorgungs-LKWs in einem Sandsturm aufspüren und zerstören oder werdet von vermeintlichen Verbündeten überrascht, die sich plötzlich als feindliche Truppen herausstellen. Aber natürlich kommen auch die Luftkämpfe selbst nicht zu kurz. Vor allem gegen besonders wendige gegnerische Einheiten sind die Kämpfe durchaus spannend und auch fordernd am Pad. Helikopter-Einsätze und andere Experimente wurden beim aktuellen Teil wieder komplett entfernt, ihr erlebt das Geschehen ausschließlich in den Cockpits von Kampfjets. Davon gibt es dafür einige, die ihr mit gesammelten Credits in einem umfangreichen Technologie-Baum nebens Flugzeugteilen, die euren Jet verbessern, freischalten könnt.

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Wer hätte nicht gern einen Weltraumlift?

Die Steuerung ist rein von der Button-Belegung nicht unnötig kompliziert gehalten, kann jedoch in Kombination mit dem Geschehen und dem Schwierigkeitsgrad durchaus herausfordernd sein. Man muss trotz der doch sehr Arcade-lastigen Spielweise sehr viele Faktoren beachten, wie zum Beispiel die Flughöhe, die Geschwindigkeit des Flugzeugs, Entfernungen und natürlich den Schaden des fliegenden Untersatzes. Hinzu kommen verschiedene Wetter- und Windbedingungen und sogar einfrierende Flügel, wenn man sich zu lange innerhalb der Wolkendecke aufhält. Schon auf dem normalen Schwierigkeitsgrad musste ich durch diese Faktoren, kombiniert mit Feindbeschuss, dem man oft geschickt ausweichen muss, manche Missionen mehrmals neu starten. Hat man sich erst mal mit dem Spiel vertraut gemacht, gibt es auch die Möglichkeit in die Experten-Steuerung zu switchen, in der man seinen Jet dann auch manuell rollen kann, um noch waghalsigere Manöver durchzuführen. Und das sollte man auch tun, denn so macht das Spiel noch einmal um einiges mehr Spaß.

 

Grafisch kann man über Ace Combat 7 eigentlich nur sagen, dass es wahnsinnig gut aussieht. Obwohl Project Aces auf eine 4K-Anpassung auf Xbox One X und Playstation 4 Pro bzw. HDR-Support verzichtet haben sieht das Spiel fantastisch aus. Die Maps punkten nicht nur mit hoher Weitsicht sondern auch mit Abwechslungsreichtum und Liebe zum Detail, was die Landschaften selbst betrifft und die Flugzeugmodelle selbst sind so umgesetzt, wie man es sich im Jahr 2019 wünscht. Das größte Highlight sind aber die Effekte: seien es die Explosionen oder allen voran die Wolken, die sich über dem Schlachtfeld auftun und für Unruhe sorgen. Durch eine Gewitterwolke zu fliegen und gleichzeitig Blitzen auszuweichen sah noch nie so überzeugend echt aus. Vor allem in der Cockpitperspektive läuft das Spiel hier zur Höchstform auf.

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Vor allem aus der Ego-Perspektive ist das Geschehen in Ace Combat 7 unglaublich packend.

Und apropos Cockpit: Auf der Playstation 4 hat Bandai Namco dem Spiel drei exklusive Virtual Reality-Missionen spendiert, die nichts für schwache Mägen sind. Diese Missionen finden abseits der eigentlichen Kampagne statt und spielen sich einige Jahre vor der eigentlichen Geschichte ab. Die Stärken, die das Spiel schon im regulären Modus ausspielt, sind hier noch einmal umso mehr spürbar. Euch steht im Gegensatz zum Story-Modus zwar nur ein Flugzeug zur Verfügung, mit diesem durch die Luft zu jagen lässt euch aber keinen Gedanken daran verschwenden, wie es wohl im Cockpit eines anderen Jets aussehen könnte. Dadurch, dass ihr euren Kopf frei bewegen könnt, fällt es leichter flüchtende Einheiten zu verfolgen, die Simulation macht sich aber klar in eurem Kopf bemerkbar. Es dürfte nicht spurlos an euch vorübergehen, wenn ihr mit eurer F/A-18 Rollen und Loopings aneinanderreiht, während ihr eure Feinde verfolgt. Die einzige Kritik, die man am VR-Modus üben könnte, wäre höchstens, dass man mehr davon möchte.

"Ace Combat 7: Skies Unknown bringt die Serie fast ohne Kritikpunkte auf die aktuelle Konsolengeneration. Grafisch und technisch gibt es nichts zu bemängeln, mir sind weder Framerate-Einbrüche noch sonstige Probleme aufgefallen und alles sieht wunderschön aus."

Ace Combat 7: Skies Unknown bringt die Serie fast ohne Kritikpunkte auf die aktuelle Konsolengeneration. Grafisch und technisch gibt es nichts zu bemängeln, mir sind weder Framerate-Einbrüche noch sonstige Probleme aufgefallen und alles sieht wunderschön aus. Vor allem auf der Xbox One X und der Playstation 4 Pro zeigt sich das Spiel von seiner besten Seite. Die Story ist umfangreich, vielleicht teilweise ein bisschen zu überdramatisiert. Darauf hat man entweder Lust, oder skippt einfach die Videosequenzen und fliegt lediglich von Mission zu Mission. Der VR-Modus ist eine der bisher beeindruckendsten Virtual Reality-Erfahrungen bisher für mich gewesen und hätte von mir aus auch gerne noch länger sein können. Der Schwierigkeitsgrad ist fordernd aber nie unfair, die Missionen sind abwechslungsreich und werden nicht langweilig und auch über die Spieldauer kann man sich absolut nicht beschweren. Starterlaubnis erteilt!

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4,5 von 5 Kampfjets.